Von Qualifizierung und Engagement beeindruckt

„Lions Club Wolfenbüttel“ stärkt den Hospizverein durch eine Spende:

Wolfenbüttel. Immer mehr Menschen in Stadt und Landkreis Wolfenbüttel nutzen die Unterstützung durch den Hospizverein. Aktuell sind 42 Ehrenamtliche in der Sterbebegleitung regelmäßig unterwegs und schenken schwerstkranken und sterbenden Menschen ihre Zeit. Gleichzeitig entlasten sie dabei auch die Anund Zugehörigen. „Der Bedarf ist groß“, berichtet Koordinatorin Christiane Grothe, „und er wird weiter wachsen – vor allem wenn das stationäre Hospiz mit seinen Angeboten hinzukommt.“ Grund genug, weitere Menschen für das Engagement in der Sterbebegleitung zu qualifizieren.

Im Mai hat ein neuer Vorbereitungskurs begonnen. Elf Frauen machen sich in den nächsten Monaten mit dem Themenspektrum rund um die letzte Lebensphase vertraut. Für Vorstandsmitglied Dagmar Ammon ist es der 10. Kurs, den sie leitet – ehrenamtlich, versteht sich. Aber es entstehen durchaus Kosten, die von den Krankenkassen nicht komplett übernommen werden. Da kommt eine Spende vom „Lions Club Wolfenbüttel“ für die Qualifizierung von Ehrenamtlichen in Höhe von 5.000 Euro gerade recht.

In diesen Tagen informierten sich Jürgen Hunger, amtierender Präsident des Lions Clubs Wolfenbüttel, und Club-Sekretär Götz Beigel über die Arbeit des Hospizvereins. Dabei galt ihr Interesse vor allem den Kursinhalten für die Begleitung von Sterbenden. Sie staunten, dass die ganz individuelle Auseinandersetzung mit Sterben, Tod und Trauer im Mittelpunkt steht. Darauf aufbauend wird der hospizlichen Haltung viel Platz eingeräumt. In 80 Stunden geht es um die Versorgung von schwerstkranken Menschen und vor allem um die sensible Wahrnehmung von Bedürfnissen, um Gesprächsführung, verbale und nonverbale Kommunikation. Erste Erfahrungen sammeln die angehenden Sterbebegleitern in einem Praktikum.

Dagmar Ammon weist auf eine Besonderheit des Wolfenbütteler Konzepts hin: „Mit den Themen Trauer und Demenz gehen wir über den standardisierten Basiskurs deutlich hinaus. Denn bereits in der Sterbebegleitung sind wir mit Trauer konfrontiert. Mit der Diagnose über das zu Ende gehende Leben und den bevorstehenden Abschied beginnen unweigerlich Trauerprozesse. Darauf wollen wir eingehen können. Auch auf die Begegnung mit dementiell erkrankten Menschen möchten wir unsere Ehrenamtlichen bestmöglich vorbereiten.“
Im Gespräch zeigt sich: Dem Lions Club liegen Kinder und Jugendliche besonders am Herzen. Für die Begleitung von jungen Menschen mit einer lebensverkürzenden Erkrankung sind allerdings auch weitergehende Qualifikationen erforderlich. Die Hospizhelferinnen sind nicht nur für das erkrankte Kind da, sondern auch für Geschwisterkinder und für die Beratung und Entlastung der Eltern – und das nicht selten über Jahre. Erst kürzlich habenzweiweitereEhrenamtliche diesen Kurs abgeschlossen und ergänzen das spezialisierte Team auf jetzt sieben Familienbegleiterinnen.

Auf Kinder und Jugendliche mit einer lebensverkürzenden Erkrankung treffen wir zum Glück selten“, berichtet Koordinatorin Christiane Grothe die interessierten Gesprächspartner. „Viel häufiger dagegen begegnen uns im Umfeld unserer Sterbebegleitungen Kinder, die um den Verlust nahestehender Familienmitglieder trauern.“ Hierfür hat der Verein bereits Pläne: Im HospizZentrum in Wendessen soll es Angebote auch für trauernde Kinder geben. Dafür möchten einige Trauerbegleiterinnen im kommenden Jahr einen entsprechenden Kurs belegen.

Das lässt sich wiederum nur mit Spenden realisieren, weil Trauerarbeit von keiner Stelle finanziell unterstützt wird. Präsident und Sekretär des Lions Clubs zeigen sich von dem Engagement des Hospizvereins beeindruckt. Sie sind sich einig: „Hier sind wir mit unserer Spende genau richtig!“

Quelle: Wolfenbütteler Schaufenster vom 19.06.2022;
Veröffentlichung hier mit freundlicher Genehmigung des Hospizvereins Wolfenbüttel e.V.

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Jürgen Hunger (r.), Präsident des Lions Clubs Wolfenbüttel, über- reicht einen symbolischen Scheck an Dagmar Ammon. Gemeinsam mit Koordinatorin Christiane Grothe bedankt sie sich auch bei Club-Sekretär Götz Beigel. | Hospizverein Wolfenbüttel e.V.